Christina Castedello
Life can be so simple: swim - bike - run - eat - sleep - repeat! So, oder so ähnlich muss wohl auch das Lebens- bzw. Trainingsmotto von Christina Castedello lauten, die mit ihrem Sport nicht nur eine, sondern gleich drei (!) Disziplinen abdeckt. Richtig gehört, DREI Sportarten, nämlich Schwimmen, Radfahren und Langstreckenlauf in einer - das gibt es in dieser Form nur im Triathlon und genau dafür lebt die 18-Jährige aus Planegg.
Auf die Frage, warum sich Christina gerade diesem Sport so verbunden fühlt, antwortet sie: “Man muss mental und körperlich unglaublich stark und leidensfähig sein. Ich finde außerdem die Gemeinschaft im Triathlon schön - jeder weiß, wie hart man trainieren muss. Jeder weiß, wie sich ein Wettkampf anfühlt und das schweißt natürlich zusammen. Dazu kommt, dass man meist draußen in der Natur ist und auch viel dort trainiert. Das gefällt mir persönlich viel besser als Sportarten, die man nur in der Halle machen kann.”
Wie so viele Sportlerinnen und Sportler ist Christina über die Familie zum Triathlon gekommen. “Als Kind war ich im Turnen, hatte dort aber wenig Spaß und bin dann mit meiner älteren Schwester mit 13 Jahren zum ersten mal zum Triathlon-Training gegangen. Der Sport hat mich irgendwie schon immer fasziniert, weil man eben gleich drei Disziplinen machen kann”, erinnert sich Christina, die aktuell die 11. Klasse des MBGs besucht. Schnell schloss sich Christina dann auch dem Verein ihres Heimatortes Planegg, dem TV Planegg-Krailing an und stieg anschließend gemeinsam mit der Schwester in die dortige “Leistungsgruppe Triathlon” ein. Die Leistungsgruppe macht ihrem Namen alle Ehre, da das Trainingspensum hierfür durchaus professionellen Charakter hat. “Im Grunde trainiert man dort zwei Stunden täglich. An meiner alten Schule konnte ich das Lernen und den Sport aber gut vereinbaren”, erläutert Christina nüchtern, die von der Realschule Gauting 2019 an das MBG gewechselt ist. Das Training der Leistungsgruppe im Verein bedeutet für Christina und ihre Vereinskameradinnen und -kameraden: zweimal wöchentlich Schwimmen, zweimal Kraft- und Athletiktraining, einmal Lauftraining und am Wochenende selbstständiges Rennrad- und Lauftraining. Jede Trainingseinheit ist zwischen 90 und 120 Minuten lang. Das ist aber auch nötig, will man die Wettkämpfe, an denen Christina teilnimmt, erfolgreich bestreiten.
“Mein Lieblingswettkampf ist der Stadttriathlon in Erding. Den konnte ich auch schon ein paar mal in meiner Altersklasse gewinnen”, berichtet Christina. Im Triathlon gibt es sowohl verschiedene Alterklassen als auch Distanzen, in denen die Teilnehmer gegeneinander antreten. Man beginnt immer mit dem Schwimmen (Freiwasser), geht anschließend aufs Rad und muss zum Schluß nochmal die Laufschuhe schnüren. Christina startet als 18-Jährige ab der kommenden Saison (so sie denn stattfindet) schon in der olympischen Distanz, d.h. 1,5km Schwimmen, 40km Radfahren und 10km Laufen. Bevor man in diese Sphären vorstößt, nimmt man an Wettkämpfen, die über die “Volksdistanz” oder die “Sprintdistanz” gehen, teil. Im Jahr 2019 erreichte Christina über die Volksdistanz (400m Schwimmen, 20km Radfahren und 5,2 km Laufen) in Erding mit dem 10. Platz ein Top-Ten Resultat und in ihrer Altersklasse “Jugend A weiblich” sogar einen hervorragenden 5. Platz. Viel wichtiger als Titel und Platzierungen sind für Triathletinnen und Triathleten aber immer die erreichten Zeiten. 2019 in Erding absolvierte Christina die Volksdistanz in 1:07:21 Std - so lange würden wohl nicht wenige Ihrer Altersgenossinnen nur für die Radstrecke benötigen!
Neben dem Triathlon ist Christina auch im Duathlon aktiv und dabei nicht minder erfolgreich. Beim Duathlon ist man im Gegensatz zum Triathlon nicht im Wasser und der Wettkampf wird “nur” in den Disziplinen Laufen - Radfahren - Laufen absolviert. 2018 konnte Christina in ihrer Altersklasse im Duathlon sogar bayerische Vizemeisterin werden - ein Riesenerfolg für sie und Ihren Verein. Überlegungen ihren Heimatverein in Richtung eines Leistungszentrums zu verlassen gab es für Christina trotz ihres sportlichen Erfolges und Ehrgeizes jedoch nie. “Der Druck war mir dort einfach zu groß.”
Zur Zeit finden aufgrund der Corona-Pandemie natürlich keine Wettkämpfe statt. Das Training ist dafür aber umso intensiver. “Ich habe selten so viel trainiert wie während Corona. Man kann ja nicht viel anderes machen und während des Lockdowns hatte ich teilweise sogar am Vormittag Zeit zu trainieren, wo ich normalerweise in der Schule gewesen wäre.” Trotz vereinsinterner Wettkämpfe, die trotz Corona teilweise noch erlaubt waren, freut sich Christina aber natürlich schon auf die nächste Saison und hofft - wie viele andere Sportlerinnen und Sportler auf eine Wiederaufnahme des Wettkampfsports. Die Vorbereitung war in jedem Fall intensiv, Christina ist mit neuem Rennrad nun bestens ausgestattet und wir alle drücken die Daumen, dass nicht nur sie bald wieder schwimmen, Rad fahren und laufen kann, sondern auch wir wieder an der Strecke anfeuern und mit ihr mitfiebern können! Bis dahin heißt es vermutlich weiterhin: swim - bike - run - eat - sleep - repeat.
